Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Früh übt sich … die Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wimpfen

Bad Wimpfenvon Andreas Rudlof

Seit November 2005 trifft man sich ab 17 Uhr im Bad Wimpfener Feuerwehrhaus um zu spielen, zu basteln, oder aber einfach nur um miteinander zu reden: die Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wimpfen. Und eines darf natürlich nicht fehlen: der spielerische Umgang mit dem ?Handwerkszeug? der Feuerwehr, sprich Schläuchen, Strahlrohren und sonstigen Gerätschaften.

Eine agile und flinke Truppe sind die acht Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren, die von Christiane Ott, im Hauptberuf Erzieherin, und ihrem Kollegen Philipp Dautel betreut werden.

Alexander, Andre, Daniel, Hannes, Noelle, Patrizia, Patrick und Tom heißen die quirligen Teammitglieder, die heute unter Beweis stellen wollen, wie ?fit? sie schon im alltäglichen ?Feuerwehrgeschäft? beim Aufbauen eines Löschangriffes sind.

Da die bei der Feuerwehr üblicherweise verwendeten Schläuche, Armaturen und sonstigen Geräte für die ?Kleinen? zu schwer sind, hat man in Bad Wimpfen eigens für den Nachwuchs einen speziellen Anhänger gebaut bzw. restauriert.

Bereits 1960 gab es in der Stauferstadt schon einmal eine Kinderfeuerwehr, die dann 1968 von der Jugendfeuerwehr abgelöst wurde. Noch heute zählt die Wimpfener Feuerwehr Feuerwehrangehörige in ihren aktiven Reihen, die einst ihren Weg über die Kindergruppe zur Feuerwehr gefunden haben.

Den Gedanken, die Kinderfeuerwehr neben der Jugendfeuerwehr wieder zu beleben hatte Feuerwehrkommandant Reinhold Korb schon vor zwei Jahren. Nach Abklärung der versicherungsrechtlichen Seite und natürlich in dem Bewusstsein, dass die Betreuung durch eine fachlich kompetente Kraft erfolgen muss, konnte dann Ende letzten Jahres der ?Startschuss? gegeben werden.

Zuvor hatten sich Phillip Dautel und Roland Kupfer um die Restaurierung des Kinderfeuerwehr-Anhängers von 1960 gekümmert und Günther Ullrich baute für die Kinderfeuerwehr ein Fass als ?Wasserentnahmestelle?, welches von einem Hydranten aus gespeist werden kann, um den Kindern ein ungefährliches Hantieren mit den Gerätschaften zu ermöglichen.
Natürlich durfte auch eine passende Jugendfeuerwehr-Uniform mit Helm, T-Shirts und Sweatshirts nicht fehlen. Zur Komplettierung der Ausrüstung und damit den Unfallverhütungsvorschriften entsprochen wird, werden noch passende Schutzhandschuhe beschafft.

Im Feuerwehrhaus steht den Mädchen und Jungs neben ihren Kleiderspinden auch eine Spiel- und Bastelecke zur Verfügung, in die sie sich zurückziehen können, wenn gerade einmal nicht ?Feuerwehr? auf dem Programm steht.

Bei der achtköpfigen Truppe handelt es sich ausschließlich um Kinder von Feuerwehrangehörigen. Da die acht inzwischen ein eingespieltes Team sind, soll die Gruppengröße am Anfang so belassen werden, wobei Reinhold Korb eine sukzessive Erhöhung nicht ausschließt.

?Für uns war wichtig, den Nachwuchs möglichst frühzeitig an die Feuerwehr heranzuführen, bevor uns die Kinder aufgrund der zahlreichen anderen Freizeitangebote nach woanders hin abwandern?, nennt Korb einen der Beweggründe für die Einrichtung der Kinderfeuerwehr. ?Nachdem sich Christiane Ott bereit erklärt hatte, die Betreuung mit zu übernehmen, war es klar, das ?Revival? der Kinderfeuerwehr in Bad Wimpfen auch in die Tat umzusetzen?, freut sich Reinhold Korb.

Dass die Entscheidung richtig war, zeigen die Kinder immer bei ihren wöchentlichen Zusammenkünften. Keiner hat sich bisher darüber beklagt, dass es ihm langweilig sei - kein Wunder, denn Christiane Ott und Phillip Dautel sind schließlich Woche für Woche darauf bedacht, den Kindern ein auf ihr Alter und ihre Entwicklungsstufe abgestimmtes Programm zu bieten.

Heute steht der Aufbau eines Löschangriffes auf dem Programm und die acht Mädchen und Jungs wollen zeigen, was sie schon gelernt haben. Flugs wird ihr ?Arbeitsgerät?, der Kinderfeuerwehr-Anhänger, aus dem Feuerwehrhaus gezogen und positioniert. Dann geht alles schnell. Man könnte meinen, man habe es jetzt schon mit ?Profis? zu tun. Schläuche werden ausgerollt, angeschlossen und zusammengekuppelt, Fachbegriffe wirbeln durch die Luft und ratz-fatz ist alles aufgebaut.

Gespannt warten die Kinder an den Strahlrohren ob sie beim Aufbau alles richtig gemacht haben und siehe da, es kommt Wasser an den Rohren an und die heißersehnte ?Wasserschlacht? kann beginnen.

Danach wird alles wieder diszipliniert abgebaut und auf ihrem Anhänger verstaut - Schluss für heute.

Das nächste Mal trifft man sich vielleicht zum Basteln oder zum Nachsehen, was aus den selbst gesäten Pflanzen geworden ist oder aber einfach nur um gemeinsam zu spielen. ?Abwechslung ist wichtig, um die Kinder bei der Stange zu halten?, weiß Christiane Ott, ?und immer nur Feuerwehrthemen zu beackern, wird für die Kleinen auf Dauer auch langweilig?, weiß sie aus Erfahrung. Da braucht man immer neue Ideen, um die Acht jede Woche aufs Neue begeistern zu können - doch die Ideen gehen Christiane Ott und Phillip Dautel bisher noch nicht aus.

Fotos: Andreas Rudlof